Das KonservierungsKONZEPT

Hauptraum, Nordwand vor der Konservierung (2002)

Das Konzept für die Instandsetzung – "Konservieren statt Rekonstruieren" –, wurde während eines Kolloquiums im Jahre 1999 entwickelt. Auf dieser Grundlage wurden im Hauptraum der Synagoge, von witterungsbedingten Bauschäden abgesehen, im Wesentlichen konservierende Maßnahmen vorgenommen.

Hauptraum, Nordwand nach der Konservierung (2003)

Der historisch vielschichtige Raum soll als authentischer Ort erhalten werden, der Besucher die  Spuren von der Erbauungszeit bis zur Fremdnutzung nach 1945 erleben lässt. Geschichte wird so als Prozess begreifbar. Jede Rückführung auf einen bestimmten Zeitabschnitt würde die unverzichtbare Breite der Anschauung und damit auch die authentischen Impulse des Erinnerns und Gedenkens zerstören. Vom Fenstergitter mit der Helmzier derer von Greiffenclau über die Spuren der erweiterten Bima (Vorlesepult), den Zeichnungen der Bankrücken an den Wänden und den Besonderheiten des Toraschreins bis hin zur zugemauerten Frauenempore erzählt dieser Raum von der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Memmelsdorf und dem Umgang mit dem Gebäude in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Indem diese Zeichen erhalten bleiben und in diesem "Entdeckungsraum" aufgespürt werden können, wird die Geschichte der Juden in Memmelsdorf lebendig.